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Ein paar "vorher - nachher" - Eindrücke unseres Hauses


... und noch ein paar Bilder vom "Drumherum"



Die Vorgeschichte

Unsere Verbundenheit zu Griechenland wird jedem klar sein, der hier unsere Internet-Seite besucht. Seit 1995 reisten wir meist mehrere Male pro Jahr in dieses wunderbare Land. Wie viele andere Menschen, die in "fremde Länder" reisen, träumten wir natürlich auch schon lange davon, irgendwann einmal in Griechenland zu leben.

Aber in Analogie zu der Erkenntnis

                                                          90% sagen "kenne ich"

                                                           9% sagen "kann ich"

                                                           1% sagt "mach ich"

setzten wir diese "Träumerei" um und "machten".

Das "C.-Jahr" 2020 war dann für uns der Auslöser, unseren ursprünglichen Plan, etwa im Jahr 2024 nach Griechenland zu gehen, schon früher zu realisieren. Auch jetzt schon verfügten wir bei genauer Betrachtung über genügend Ressourcen, um uns ein Haus in Griechenland zu kaufen, nicht mehr arbeiten zu müssen, und den Rest unseres Lebens auf normalem Niveau ohne Sorgen in unserem Wunschland zu leben. Worauf sollten wir also noch warten ?

Suchen und finden

Unser griechischer Freund T., den wir schon seit vielen Jahren kennen, und der seit über 50 Jahren in ganz Griechenland mit Häusern und Grundstücken handelt, hat uns schon vor einigen Jahren seine Hilfe angeboten, falls es bei uns denn "soweit" sein sollte. Und so hatten wir ihm schon Wochen vor unserer 2020er Reise mitgeteilt, dass wir nun ernsthaft auf der Suche sein werden. Er versprach, uns einige Objekte zu zeigen, da er und sein Sohn wegen der derzeit sehr niedrigen Immobilienpreise in Griechenland ebenfalls auf der Suche nach etwas Geeignetem sind.
Unsere Erwartungen an unsere künftige Immobilie waren übersichtlich: eine ungefähre Preisvorstellung hatten wir, es sollte in der Region Lakonien irgendwo zwischen Skala und Monemvasia stehen, zwischen 60 und 100 m2 Wohnfläche haben ( den allergrößten Teil des Jahres bist du sowieso draußen ) und sollte eine geräumige Terrasse haben. Es darf ruhig renovierungsbedürftig sein und sollte ein Grundstück haben, auf dem wir ein wenig Gartenbau betreiben können. Und es sollte nicht unbedingt direkt am Wasser stehen, allerdings möglichst Meerblick haben.

Und so machten wir uns vor Ort gemeinsam mit T. auf den Weg, um einige "Objekte" anzuschauen.

In Daimoniá hat uns ein kleines Häuschen an / in einem Olivenhain gut gefallen, das aber leider nicht von innen zu besichtigen war, weil der Besitzer in Italien weilte. Das Häuschen ist sehr ruhig gelegen und hat von der etwa 30 m2 großen Dach-Terrasse aus Blick auf den etwa 2 km Luftlinie entfernten Lakonischen Golf. Also: merken !

Ebenfalls in Daimoniá sahen wir ein sehr schönes Haus auf einem allerdings recht kleinen Grundstück, und da wir uns schon vorstellten, etwas bebaubares Gartenland zu haben, rutschte dieses Anwesen erst einmal in die Schublade 2.

Von Daimoniá ging´s in die Berge* nach Agios Nikolaos, wo T. uns zunächst ein direkt an der Zufahrtsstraße zum Ort stehendes Haus von außen zeigte. Einige Menschen waren zwar auf dem Balkon, aber es stellte sich schnell heraus, dass es gerade einen Trauerfall in der Familie gegeben hatte, und wir den Termin bitte um ein paar Tage verschieben sollten. Außerdem gehört zum Grundstück ein 4000 m2 großer Olivenhain, der allerdings überwiegend steile Bergpartien hat. Das wäre sicherlich nichts für uns ( obwohl es in Griechenland Dienstleistungsunternehmen gibt, an die Olivenhaine verpachtet werden können. Die kümmern sich um alles inklusive Ernte und zahlen Pacht ).

In Agios Nikolaos besichtigten wir dann noch ein sehr schönes Grundstück mit wunderbarem Talblick (allerdings ohne Meer), auf dem Ruinen standen, allerdings gingen unsere Gedanken zu diesem Zeitpunkt immer noch in Richtung "ein zumindest bewohnbares Haus sollte schon vorhanden sein", und nicht nach "Neubau" oder "Baustelle".

Zum Thema "in die Berge": so attraktiv es sich auch in der Vorstellung darstellen mag, ein Haus direkt am Meer zu haben, so ernüchternd kann dann aber auch die Realität sein. Selbst in diesem doch recht abgelegenen Teil Griechenlands sind die Sommermonate eindeutig touristisch geprägt. Zwar sind es vorherrschend Griechen, die hier Urlaub machen, aber je näher am Strand, desto lauter ist dann das Umfeld. Und der wohl wichtigste Aspekt ist gerade für Hausbesitzer der Punkt "Salzluft": jegliches Baumaterial lebt eindeutig länger, je entfernter das Haus vom Meer steht. Und auch, wie im letzten Absatz beschrieben, wenn die Immobilie z.B. in den Bergen in Agios Nikolaos stehen sollte: mit dem Auto bist du in weniger als 15 Minuten am Meer und am Strand. Worüber reden wir dann da !?

Das nächste Objekt, das wir an diesem Tag besichtigten, fällt nämlich genau in die eben beschriebene Kategorie: in Archangelos, einem Dorf direkt am Wasser, zeigte T. uns einen Häuserkomplex, der aus insgesamt 4 einstöckigen Doppelhäusern besteht. Traumhaft anzusehen, in blau-weiß, typisch griechisch, wie aus dem Bilderbuch, nur 30 Meter bis zum Wasser. Allerdings wusste T. nicht, was eine Doppelhaushälfte kosten sollte, aber er meinte "ist schon ein wenig gehoben". Im Nachhinein hat sich aber herausgestellt, dass der gesamte Komplex einer Griechischen Familie gehört, denen auch das heute zu allererst in Daimoniá besichtigte Haus gehört, und dass dort der Patriarch verstorben ist und die Besitz- und Erbverhältnisse erst noch geklärt werden müssen. Okay, dann halt nicht !

Am nächsten Tag fuhren wir noch einmal in das Bergdorf Agios Nikolaos, wo T. uns ein Haus zeigte, das mitten im Dorf und seit etwa einem halben Jahr leer steht. Der Blick in´s Tal war schon sehr schön, aber leider steht das Haus direkt neben der Kirche und ist damit akustisch für unsereinen gewöhnungsbedürftig, und es ist von 3 Seiten umbaut von Nachbarhäusern.

Also: wieder runter vom Berg. Auf dem Rückweg kamen wir durch den Ort Daimoniá, wo wir an einem kleinen "Supermarkt" anhielten, dessen Besitzer T. gut kennt. Solche Menschen können wichtig sein, weil sie das Ohr stets "am Markt" haben. Vor dem Geschäft stehen ein paar Tische, und wir setzten uns zum Besitzer K., bekamen einen Mokka, T. unterhielt sich auf Griechisch, wir unterhielten uns mit K. auf Englisch, und schon nach wenigen Minuten scheuchte uns K. auf und schleppte uns etwa 400 Meter in die Ortsmitte zu einem großen Grundstück mit einem sehr renovierungsbedürftigen Haus. Es war ein traditionelles peloponnesiches Steinhaus, das sich allerdings rundherum und auch drinnen als Baustelle erwies. Allerdings strahlte es einen unglaublichen Charme aus, und während Simone noch sehr skeptisch schaute, hatte ich bereits Bilder im Kopf, wie was nach bestimmten Veränderungen aussehen könnte.

Je länger wir alle durch und um das Haus herumliefen, umso mehr Informationen bekamen wir auch von K.: "Das Haus gehört dem Takis, der wohnt im Sommer unten in Archangelos. Ich kenne ihn, den rufe ich nachher an, dann können wir uns mal mit ihm treffen". "Na ja, ich schätze das ganze wird so bei etwa xx.000 liegen. Ich kenne einen sehr guten Handwerker, der hier überall in der Gegend Steinhäuser renoviert". "Wenn ihr da so etwa xx.000 reinsteckt, habt ihr ein tolles Haus". Zu dem Haus gehört ein etwa 700 m2 Garten, zum nächsten Strand sind es etwa 3 km und von der Terrasse aus ist das Meer zu sehen. Nach etwa einer dreiviertel Stunde hatte ich schon viele Fotos "im Kasten" und viele Ideen im Kopf. Ja, das könnte es sein ! Wir verblieben mit K. so, dass er Takis anruft, ihn fragt, was er für das Haus in etwa haben möchte, und mit ihm für einen der nächsten Tage einen Termin macht.

Mit diesem beschwingten Gefühl verließen wir Daimoniá und fuhren erst einmal zum Strand.

Am nächsten Morgen rief T. an, teilte uns mit, dass K. den Takis erreicht hätte, Takis allerdings 10.000 € mehr als gestern geschätzt für das Haus genannt hat, und dass wir einen Termin mit Takis und K. und T. am nächsten Morgen beim Supermarkt haben. Okay, das war zwar etwas mehr als vorher von den beiden geschätzt, aber wenn es ansonsten keine unvorhergesehenen Einschränkungen geben würde, könnten wir ernsthaft über einen Kauf sprechen. Voller Vorfreude fuhren wir am nächsten Morgen nach Daimoniá, wo auch schon alle warteten. Takis hatte noch einen jungen Mann mitgebracht, der für uns von Griechisch in´s Englische übersetzte. Nach ein wenig Small Talk kamen wir dann zum Hauptpunkt, und Takis nannte nun plötzlich noch einmal 10.000 mehr als gestern am Telefon zu K.! Dafür würde er einen Bautrupp aus Athen anheuern, wir sollten uns ein Angebot in der Region einholen, und er machte das dann mit dem Athener Bautrupp für 20% weniger als die Ortsansässigen. Allen am Tisch entglitten ein wenig die Gesichtszüge, und Simone und ich schauten uns nur an und wussten ohne Worte "nein". Obwohl Takis nun etwas drängte, hielten sich nun alle sehr zurück und wir beendeten das Gespräch freundlich und ergebnisoffen.

Am nächsten Tag fuhr T. für etwa 10 Tage nach Athen, sodass wir uns jetzt ersteinmal z.B. um einen Besuch bei dem "Trauerhaus" in Agios Nikolaos kümmern mussten. Parallel dazu hielten wir aber auch bei unseren Fahrten durch die Gegend die Augen offen. Ein Bekannter von uns, C., der in Eliá wohnt, machte uns aufmerksam auf ein Haus in Asopos, fuhr mit uns dort hin und organisierte in der dortigen Nachbarschaft auch eine Frau, die einen Schlüssel zu dem Haus hatte und uns auch einige Fragen dazu beantworten konnte. Der genannte Preis passte, das Haus war in einem relativ guten Zustand, hatte allerdings nur einen sehr kleinen Garten und fiel damit schon raus.

Allerdings hatte dieser Hausbesuch zwei für uns wichtige Folge-Erscheinungen:

1. als wir, um C. abzuholen, auf sein Grundstück fuhren und aus dem Auto stiegen, löste sich aus einem Haufen Hunden und Katzen vor seinem Haus ein helles Etwas, schlich auf Simone zu, rieb den Kopf an Simone´s Beinen und wich nicht mehr von ihrer Seite. Schon etwa 2018 hatten Simone und ich gesagt, dass wir durchaus "bereit" für einen zweiten Hund wären, aber DER muss UNS finden. Langer Rede - kurzer Sinn: dieser Hund war C. zugelaufen, er fand ihn im April 2020 irgendwo auf seiner Farm, brachte ihm Futter und Wasser, und nachdem das Tier ( ein wunderschönes Setter-Mädel ) nach 2 Wochen immer noch dort war, nahm er sie mit zu sich zu seinem Haus und integrierte sie in seine Tierfamilie bestehend aus weiteren 2 Hunden und etwa 15 Katzen. C. fragte, ob wir sie mit nach Deutschland nehmen wollten ( so ein Hund belastet natürlich die Haushaltskasse, und C. gehört als Farmer nicht unbedingt zu den begütertsten Griechen ). Wir nahmen sie "zur Probe", ob sie sich auch mit unserer Bella im Alltagsleben verstand, mit zu unserem Feriendomizil, und schon nach wenigen Tagen war alles klar. Wir fuhren zum Tierarzt, ließen sie untersuchen, gegen Tollwut impfen und chippen, nannten sie "Lisa" und begrüßten sie in unserer Familie.


2. An dem Haus, zu dem uns C. geführt hatte, hing ein Schild einer Makler-Firma, über die dieses Haus zu kaufen gewesen wäre. Uns war an den Tagen vorher schon aufgefallen, dass das gleiche Schild in vielen Ortschaften an vielen Häusern und Grundstücken hängt. Ich notierte mir die daraufstehenden Kontaktdaten und ging abends in unserem Ferienappartment auf deren Homepage, die allerdings zunächst etwas unübersichtlich war. Die dort genannte E-Mail-Addresse schrieb ich an und schilderte unser Anliegen und bat um Rückruf. Fortsetzung folgt ... *

An diesem Abend waren wir von unserem Deutschen Freund Kl., der etwa 6 bis 8 Monate des Jahres in Griechenland lebt, zum Abendessen eingeladen. Kl. lädt einmal im Jahr "seine" in Griechenland lebenden Freunde zu solch einem Abend ein, und so waren wir denn etwa 25 Personen, die sich diesmal zu einer "Paréa" trafen. Einige der Anwesenden kannten wir schon aus den letzten Jahren, aber den einen oder anderen hatten wir noch nie gesehen. So kamen wir in´s Gespräch mit P., der schon vor fast 30 Jahren in Terría, einem "verlassenen Dorf" in den Bergen oberhalb von Agios Nikolaos ein Haus gekauft hatte, aus Berlin kommt, aber schon seit vielen Jahren in Stockholm lebt und arbeitet. Jedes Jahr kommt er für einige Wochen in sein wirklich abgelegenes Haus und genießt die Ruhe dort. Er lud uns ein, ihn dort besuchen zu kommen, und um seine Telefonnummer aufzuschreiben holte ich mein Smartphone aus dem Auto ( das ich normalerweise niemals zum Essen oder ... mitnehme ). So lag es denn nach der Dateneingabe immer noch auf dem Tavernen-Tisch herum ...

* und - Fortsetzung von oben - klingelte plötzlich Freitag abends um 22:00 Uhr. Eine Mitarbeiterin des Maklerbüros war dran, bedankte sich für unsere Anfrage und stellte noch ein paar Fragen zu unseren Wünschen. So ad hoc wüsste sie auch nichts für uns, aber sie erklärte mir, wie ich am besten auf deren Homepage navigieren könnte. Ich bedankte mich für den tollen Service auch zu später Stunde und versprach, mich zu melden.

Am Samstag "kurvte" ich denn längere Zeit durch die Internetseite der Makler-Firma und fand nun doch ein / zwei interessante Objekte, eines sogar sehr "in der Nähe". Ein traditionelles Peloponnes-Haus mit 120 m2 Wohnfläche, 1.200 m2 Grundstück, renovierungsbedürftig, der angegebene Preis passte hervorragend, alles sehr attraktiv. So fuhren wir denn am Sonntag die etwa 8 km von unserem Ferienort in das angegebene Dorf und suchten das Gebäude, das auf der Homepage abgebildet war. Nachdem wir mehrere Runden durch´s Dorf gedreht hatten und nicht fündig geworden waren, hielt ich einen jungen Mann auf seinem Moped an, zeigte ihm das Foto vom Haus, er grinste und winkte uns, ihm hinterher zu fahren. Gesagt, getan, und 4 Minuten später standen wir vor dem Gebäude. Ich wollte dem jungen Mann für seine Chauffeur-Dienstleistung ein Trinkgeld geben, das er aber freundlichst ablehnte und sich wieder aus dem Staube machte.

Simone und ich stiegen aus dem Auto, sahen uns rundherum das Haus an und die Lage und die Aussicht und den Garten und ..... schauten uns an, grinsten, und sagten

"Ja, das ist es!"


Es dauerte auch keine 3 Minuten, da kam eine über das ganze Gesicht strahlende alte Dame mit einem klimpernden Schlüsselbund zu uns, begrüßte uns freundlichst auf Griechisch, und wir versuchten so gut es ging ihr mit unserem Griechisch zu erklären, was sie sowieso wusste. Sie schloss uns die Türen auf, zeigte uns das Haupthaus, das Nebenhaus, den Garten, den Hof, .... und alles begeisterte uns. Eine junge Frau aus einem Nebenhaus kam noch dazu, mit der wir uns auf Englisch gut unterhalten konnten. Das Haus steht schon längere Zeit leer, erfuhren wir, nachdem die Vorbesitzer verstorben waren. Die wiederum gehörten zu einer großen Familie ( zu der sie selbst und auch die freundliche alte Dame gehörten ), die das Haus geerbt hat und nun zum Verkauf anbietet. Den Verkauf regelt ein Makler, sodass der eventuelle Käufer einen geregelten, gesetzeskonformen Vertrag bekommt.

Noch am gleichen Tag gaben wir per E-Mail der Maklerin unsere Information, dass wir das Haus bereits in Augenschein genommen hätten und dass wir, wenn das Kaufmännische sich erwartungsgemäß ergeben sollte, gern kaufen würden.

Ab jetzt ging alles sehr schnell: noch am gleichen Tag kam die Antwort mit einem neuerlichen, mit der Maklerin gemeinsamen Besichtigungstermin für den nächsten Tag nachmittags, den wir gern zusagten. Am nächsten Tag trafen wir uns wie verabredet mit allen Dazugehörigen. Diese zweite Besichtigung ergab keine negativen neuen Erkenntnisse, sondern nur Bestätigung der bisherigen positiven, die Daten wurden aufgenommen. Wiederum am nächsten Tag bekamen wir einen Terminvorschlag für zwei Tage später, bei dem im Maklerbüro in Sparta ein Vorvertrag gemacht wurde. Da bekamen wir die Maklergebühr genannt ( nach deutschen Verhältnissen schon fast lächerlich, denn die Maklergebühr beträgt in Griechenland gewöhnlich 2% des Kaufpreises, bei Objekten mit einem Kaufpreis unterhalb 100.000 € pauschal 2000 €, und bei Objekten unterhalb 50.000 € sind´s 1000 € immer zzgl. 24% MwSt. ), sowie eine Kontoverbindung, zu der wir 10% des Kaufpreises überweisen müssten. Nachdem das direkt abends online vollzogen war, gab´s schon für zwei Tage später einen neuerlichen Termin in Sparta, bei dem "unsere" Maklerin mit uns zu einem Steuerbüro ging und alle Formalitäten für uns erledigte, damit Simone und ich die notwendigen griechischen Steuernummern bekamen, durch die wir dann geschäftsfähig werden konnten. An dem Tag wurde uns dann auch der Eingang der Anzahlung quittiert und alles Notwendige war erledigt.

Planung und Behörden-Dschungel

Beim Thema "Planung" solltet ihr Euch im Umgang mit griechischen Partnern unbedingt von jeglicher, zumindest relativer Planungssicherheit, die ihr von zuhause kennt, freimachen. Das Thema "C" hat die Sache in 2020 und 2021 sicherlich noch befeuert. Wenn ihr für euer Projekt einen realistischen Zeitrahmen X geplant habt, geht einfach davon aus, dass es in Griechenland mindestens doppelt so lange dauern wird. Der große Vorteil dabei ist, dass ihr dann völlig gelassen an die Sache herangehen könnt, und zwischendurch immer noch Zeit habt, einen Tag an den Strand zu fahren oder euch mit Freunden zu einem Abendessen treffen könnt. Wenn ihr diese Gelassenheit und Freiheit nicht ertragen könnt, dann bleibt bitte lieber in Preußen, dann ist Griechenland nichts für euch. Garantiert !

Für uns hieß es nun abwarten und sich um das Drumherum zu kümmern.

Bereits nach der ersten Hausbesichtigung fuhren wir zu unserem Freund K., dem Besitzer des Supermarkts in Daimoniá, und fragten ihn nach dem Namen des von ihm vor ein paar Tagen genannten Baumeisters. Er wurde etwas blass und fragte "das Haus von Takis?" ( das Haus, das von Gespräch zu Gespräch teurer wurde. s.o. ). Wir erzählten ihm von unserem neuen Objekt und sahen, wie er sich anscheinend sehr freute. Auch für ihn war das Verhalten von Takis peinlich, weil er ja irgendwie mit dazwischen hing.

Von K. bekamen wir dann die Telefonnummer vom Sohn des Baumeisters P., weil dieser selbst kein Deutsch oder Englisch spricht. Er ist Albaner, lebt mit seiner Familie seit über 20 Jahren in Griechenland und ist in der Region ein anerkannter Fachmann für "Steinhäuser", diese traditionellen Peloponneshäuser. Am Telefon hatten wir dann seinen Sohn, der gutes Englisch spricht, und mit dem wir für den nächsten Tag einen Termin vereinbarten für eine Hausbesichtigung.

Kaum ausgestiegen traf auch schon die junge Nachbarin mit den Schlüsseln ein und begrüßte erfreut unseren Baumeister, den sie also kannte. Diese erste Bau-Begehung ergab dann eine erste Planung. Als erstes musste das Dach komplett erneuert werden, und uns wurde schon eine ungefähre Euro-Größenordnung genannt, die allerdings von ein paar Ansprüchen von unserer Seite abhing. Dazu fuhren wir im Anschluss dieser Begehung zu zwei Häusern, an denen P. gerade arbeitete und wo er uns direkt und live die Unterschiede der Dachausführungen zeigen konnte. Außerdem war eines der beiden Häuser auch ein altes Peloponneshaus, an dem er uns zeigte, wir die freigelegten Außenmauern nach Entfernung des Putzes aussehen würden ( wir hatten bei der Begehung schon davon gesprochen, dass wir gern die Steine der Außenmauer freigelegt haben würden ), denn hier hatte er das ebenfalls gemacht.

Als Abschluss unseres Treffens sagten wir uns wechselseitig gern die Zusammenarbeit zu, und wir wurden noch informiert über eine griechisch-deutsche Familie, deren Haus in Monemvasia er vor ein paar Jahren gebaut hat. Denen wollte er unsere Kontaktdaten geben, damit die wiederum auf uns zukommen, um Fragen zu beantworten oder zu dolmetschen.

Das taten die dann auch: sie ist Griechin, und er kommt aus Hamburg. Sie boten uns gern an, bei Übersetzungs- und sonstigen Fragen behilflich zu sein, lobten P. als einen sehr zuverlässigen und kompetenten Handwerker, und empfahlen uns auch noch einen Architekten, mit dem zusammen sie gemeinsam mit P. ihr eigenes Haus geplant und gebaut haben. Besser geht´s ja kaum !

Ja, und dann war der Urlaub vorbei und wir fuhren mit unserem neuen Familienmitglied "Lisa" wieder nach Deutschland.

Zuhause machte ich mich sofort an die Planung und an die Zeichnungen. Parallel dazu nahmen wir per Telefon und E-Mail Kontakt zum Architekten auf, der uns seine Zusammenarbeit zusicherte. Wir ließen uns ein Angebot von ihm schicken für die Planung, Betreuung und Baubeaufsichtigung. Dass wir für den Bau P. gewinnen konnten, fand der Architekt sehr gut, hatte er doch selbst schon gute Erfahrung mit ihm machen können. Die Maklerin kümmerte sich indes sehr zuverlässig um alle Dokumente, gab uns Kontakte zu technischen Zeichnern, kontaktete den Architekten und reagierte schnell auf alle Anfragen. So war denn von unserer Seite alles vorbereitet, und die Maklerin meinte auf unsere Frage, wann der endgültige Kauf-Vertrag voraussichtlich zur Unterschrift fertig sein würde "etwa Januar". Der Kaufvertrag, so machte sie uns deutlich, muss von uns persönlich in Sparta unterschrieben werden.

Bis dahin waren allerdings die Ein- und Ausreisebedingungen noch relativ übersichtlich. Das änderte sich allerdings im November, sodass wir nicht mehr dran glaubten, dass der Januartermin zu halten sein würde. Je mehr Zeit verging, umso mehr verschob sich der Unterschriftstermin nach hinten, denn in ganz Griechenland, und natürlich auch in Sparta, herrschte ein sehr harter Lockdown. Ämter und Dienstleister arbeiteten nur sehr eingeschränkt, und für uns würde es mittlerweile "Quarantäne vor unserer Fahrt in Deutschland" und "Quarantäne auch nach dem Eintreffen in Griechenland" bedeuten.

Auch das wäre für uns noch okay gewesen, hätten wir nach der Unterschrift als neue Besitzer des Hauses doch den "Startschuss" für die Bauarbeiten geben können und wären während der Zeit schon zum "Einkaufen" gegangen ( Bodenfliesen, Badezimmereinrichtung, Küche, ... ). Der Architekt informierte uns allerdings über etwas, was wir einfach nicht wussten, und zwar, dass die Baugenehmigungen, und damit der Beginn der zu genehmigenden Bauarbeiten,  erst nach Unterzeichnung des Kaufvertrags und nach Bestätigung durch das Grundbuchamt ( dauert ab Vertragsunterzeichnung etwa 2 Wochen ) von ihm beantragt werden konnten, und diese Erteilung mindestens 3 Monate benötigte. Damit würden wir diese Reise mit dem ganzen Drumherum ausschließlich für die Unterschriften durchführen, und das lohnte sich nach unserem Dafürhalten nicht.

Nun bewegte uns natürlich dieses Thema "Unterschrift muss persönlich und vor Ort geleistet werden" !

Als erstes suchte ich im Internet nach Informationen darüber, wie eine Flugreise nach Griechenland "morgens hin, abends zurück" bezüglich Quarantäne verlaufen könnte. Im deutschen Netz habe ich dazu gar nichts gefunden, auf einer österreichischen Internetseite stieß ich dabei allerdings auf einen interessant klingenden Hinweis. So gibt es auf der Homepage des Griechischen Generalsekretariat für Bürgerschutz ( www.civilprotection.gr/en/contact-us ) sowohl eine Telefonnummer wie auch eine E-Mail-Adresse. Auf der genannten Österreichischen Seite wurde empfohlen, einfach eine entsprechende E-Mail an info@gscp.gr zu senden, und schon wird dir geholfen. Über die dort angegebene Telefonnummer habe ich fast einen ganzen Tag lang vergeblich jemanden zu erreichen versucht, sodass ich am 12. März 2021 schließlich eine entsprechende E-Mail an die angegebene Adresse gesandt habe, allerdings bis heute auf die Antwort warte.

Parallel dazu habe ich dann in einem Telefonat mit einer Freundin in Deutschland, die für sich und ihren Mann ebenfalls auf der Suche nach einem Haus in Griechenland ist, eine alternative Möglichkeit erfahren: diese Freundin hatte etwa 5 Jahre vorher über den gleichen Makler (eine international tätige Makler-Agentur) ein Haus in Kanada gekauft, und konnte den Kaufvertrag von Deutschland aus online über die Plattform www.docusign.com unterschreiben. Diese Information trugen wir dann unserer Maklerin in Griechenland vor, bekamen allerdings als Antwort, dass das weltweit geht, aber leider nicht in Griechenland. Sie hätte aber eventuell eine andere Lösung parat: wenn wir vor Ort in Griechenland eine Person unseres Vertrauens hätten, die wir mit einer Vollmacht ausstatten, dann könnte diese Person für uns den Vertrag unterschreiben.

Das ging dann folgendermaßen: wir bestimmten eine Person ( in diesem Fall war es unser Bekannter T. ), von der wir alle personenbezogenen Daten ( Name, Vorname, Wohnort, Geburtsdatum, Steuernummer ) der Maklerin zur Verfügung stellten. Hiermit wurde von ihr dann ein Vollmacht-Text erstellt. Dieser Text ( in Griechisch ) wurde uns dann per E-Mail zugesandt. Wir haben uns mit dem für uns zuständigen Griechischen Genaralkonsulat ( für uns ist das in München ) in Verbindung gesetzt und um einen Termin gebeten, bei dem wir diese Vollmacht unterzeichnen und notariell beglaubigen lassen können. Die Dame vom Generalkonsulat erteilte uns dann einen Termin und bat uns, aus einer Liste, die wir auf der Internetseite des Generalkonsulats fanden, einen anerkannten Dolmetscher auszusuchen, der dann bei dem Termin anwesend sein wird und uns den griechischen Text in´s Deutsche übersetzt. Gesagt, getan. Der Termin fand dann statt. Die Kosten hierfür waren ( 4 Seiten ) insgesamt 240 €, und die Dolmetscherin berechnete eine Gebühr von 130 €. Was in dieser Dolmetschergebühr nicht enthalten ist, ist eine schriftliche Übersetzung dieses Formulars. Im Nachhinein haben wir uns etwas über uns selbst geärgert, dass wir das nicht haben machen lassen, denn der Text in dieser Vollmacht ist nahezu identisch mit dem späteren Kaufvertragstext, den es vom Makler ebenfalls nur in Griechisch gibt.

Die beglaubigte Kopie der Vollmacht ( das Original bleibt beim Konsulat ) haben wir dann wiederum kopiert und schon einmal per E-mail der Maklerin zugesandt, sodass sie schon erste Schritte einleiten konnte. Diese beglaubigte Kopie musste der Maklerin nun allerdings noch "original" per Einschreiben zugesandt werden. Bei DHL erfuhren wir auf der Homepage, dass internationale Einschreiben etwa 4 bis 6 Tage benötigen. Die Praxis hat nun allerdings gezeigt, dass der Umschlag nun doch insgesamt 24 Tage unterwegs war. Mit der Tracking-Nummer der DHL kann der Beförderungsweg allerdings auch in Griechenland online nachverfolgt werden.

In der Zwischenzeit haben wir eine Bank in Molaio kontaktet, um dort ein Konto zu eröffnen. Benötigt wird dafür vom Antragsteller eine griechische Steuernummer, einen Gehaltsnachweis, einen Miet- oder Kaufvertrag ( Wohnung oder Haus in GR ), eine Kopie der letzten Steuererklärung, eine Kopie vom Personalausweis, deine aktuelle Adresse und die letzte Stromverbrauchsrechnung. Mit unserer ersten Bankauswahl, der "National Bank" in Molaio, hat es nicht geklappt, denn die Mitarbeiterin hat´s einfach vergessen gehabt, die per E-Mail gesandten Angaben zu bearbeiten. Danach haben wir die "Alpha-Bank" in Molaio kontaktiert, und da ging´s dann zunächst alles sehr schnell, ließ dann aber auch recht schnell wieder nach. Bei beiden Banken schienen für mich die Mitarbeiter/innen völlig lustlos zu sein. Dieses Thema mit griechischen Freunden besprochen wurde uns von denen bestätigt, dass Bankmitarbeiter oft arrogant und faul seien. "Die kriegen ja ihr Geld und brauchen sich nicht anzustrengen". "Unsere Maklerin" hat uns angeboten, für uns ein Konto bei der Piräus-Bank" zu eröffnen, was wir gern angenommen haben.

Für die Fertigstellung des Kaufvertrages fehlte jetzt nur noch vorab die Zahlung der Grunderwerbsteuer, die von T. vorgenommen werden sollte. Der Betrag muss dafür in bar auf ein Konto der Steuerbehörde z.B. bei T.´s Bank eingezahlt werden.

Die Schwierigkeit war jetzt allerdings, dass T. dafür die 20 km zu seiner Bank hätte fahren müssen und dort, wie in GR üblich, ersteinmal in der Warteschlange vor der Tür hätte stehen müssen. In GR werden alle behördlichen Rechnungen nicht wie in Deutschland z.B. per Dauerauftrag auf das Behördenkonto überwiesen, sondern ( die Stromrechnung, die Telefonrechnung, die Steuern, .... ) werden direkt in bar auf das bei den Banken vorhandene Konto der jeweiligen Behörde eingezahlt. Das heißt: ich überweise Toni den Betrag auf sein Konto, er fährt zu seiner Bank, hebt den Betrag ab und zahlt ihn auf das Konto der Steuerbehörde ein. WAS FÜR EIN UMSTAND !

Die Maklerin bot mir auf Nachfrage einen einfacheren Weg an: ich habe ihr den Betrag dann auf ihr persönliches Konto überwiesen und sie hat ihn dann auch zeitnah auf das Steueramtskonto überwiesen und mich darüber informiert.

Dann haben wir vom Notarbüro per E-Mail den fertigen Kaufvertrag in Griechisch zur Kenntnisnahme bekommen. Den haben wir per Google-Übersetzer in´s Deutsche übersetzt, damit wir wenigstens in etwa wissen, was wir da unterschreiben werden.

Eine weitere Hürde ergab sich beim Thema "Bezahlung des Hauses". Im vergangenen Herbst hatten wir lediglich eine Anzahlung geleistet, sodass nun parallel zum Unterzeichnen des Kaufvertrages der Restbetrag noch den Besitzer wechseln musste.

Da die Verkäuferseite aus immerhin 10 Parteien bestand, gingen wir davon aus, dass entweder dem Notar oder einer beliebigen Person aus dem Pool der Verkäufer die Gesamtsumme treuhändisch überwiesen werden kann. Aber in Griechenland ist vieles anders.

Überweisungen unsererseits an die einzelnen Verkäufer gingen nicht mit der Begründung, dass einige der Familienmitglieder sehr alt sind und sich mit Bankkonten nicht auskannten. Eine weitere Möglichkeit bestand nun darin, jedem der Verkäufer einen gesicherten Bankscheck beim Notartermin zu überreichen. Das stellte sich von unserer Seite als sehr aufwändig dar, da Simone und ich zu je 50% das Haus erwerben und so jeder von uns beiden an jeweils 10 Parteien Bankschecks über die jeweilige Anteilssumme ( manche bekommen 1/50, manche bekommen 1/10, etc. je nach Erbfolge o.ä. ), aber insgesamt etwa 6 unterschiedliche Beträge ) beantragen hätten müssen. Ein einziger Bankscheck kostet 45 Euro ! Das wären allein 900 € für Schecks gewesen.

Also kam ich auf die Idee, den Gesamtbetrag in bar mitzunehmen. Die Maklerin fand das auch sehr smart. Bei der Service-Hotline der deutschen Zollbehörde bekam ich die Auskunft, dass ich selbstverständlich Bargeld in beliebiger Höhe innerhalb der EU mitnehmen darf und dies auch nicht explizit irgendwo anmelden muss. Lediglich auf Nachfrage an der Grenze muss ich das dann angeben, in der Regel wird aber nicht gefragt. So zogen wir denn mit einem größeren Bargeld-Bündel im Rucksack nach Griechenland.

Die Termine beim Notar und bei der Bank fanden dann am 28. Mai statt. Vorher musste dann aber noch das Geld aufgeteilt werden. Unsere wunderbare Maklerin ging mit uns zu genau den zwei Banken, bei denen die Familienmitglieder der Verkäuferseite ihre Konten hatten. Das waren 8 Mitglieder bei der Piräus-Bank und 2 bei der National-Bank. Die sind in Molai glücklicherweise nur 300 m voneinander entfernt. Jetzt wurde der Geldstapel geplündert: bei allen Familienmitgliedern, deren Anteil unter 1000 Euro lag, wurde der Betrag einzeln unter jeweiliger Angabe der Daten des Einzahlers und des Empfängers in einen speziellen Bankautomaten geschoben. Alle Beträge über 1000 Euro wurden dann an einem Bankschalter einzeln eingezahlt, für den man sich vorher eine Wartenummer am Automaten ziehen musste. Alle Einzahlungen sowohl am Automaten wie auch am Schalter mussten sowohl von Simone wie auch von mir einzeln vorgenommen werden. Die Einzahlungsbestätigungen für jeden einzelnen Verkäufer wurden dann beim Notartermin dem Notar übergeben, damit dieser das dann im Vertrag vermerken konnte.

Danach wurden Simone und mir von einem Dolmetscher noch die für uns wichtigen Passagen des Vertrags zwecks eventueller Korrektur verlesen, jeder der Verkäufer und jeder Käufer musste Unterschrift leisten, und damit gehörte das Haus samt Grundstück uns.

Jetzt kam der Kleinkram: von den Vorbesitzern haben wir die Bestätigungen über die Abmeldung und Zahlungen aller noch offenen Beträge für Wasser- und Stromverbrauch bekommen. Mit der Wasserrechnung fuhren wir zum Bürgerbüro in Papadianika, wo unser Name gegen den Namen des Vorbesitzers geändert wurde. Die Gebühren hierfür müssen wir bei unserem nächsten Besuch in Papadianika und dann in regelmäßigen Abständen in bar im Bürgerbüro bezahlen. Um den Stromzähler umzumelden mussten wir zur nächsten Niederlassung der DEI, der Elekritizätsgenossenschaft, nach Molai. Vorher haben wir von unserer Accounterin noch das dazu notwendige Blatt E9 bekommen. Nun läuft auch der Stromzähler auf unseren Namen.

Zwischenzeitlich hatten wir auch bereits alle Fliesen für das gesamte Haus als Abrufauftrag bestellt sowie alle "Möbel" für das Badezimmer. Ebenfalls als Abrufauftrag bestellt war auch schon die Fußbodenheizung und die Photovoltaikanlage. Diese frühzeitigen Bestellungen wurden auch bereits von uns bezahlt, da zu erwarten ist, dass Lieferengpässe für Baumaterialien und viele andere die Preise bis zum Herbst mächtig in die Höhe schießen lassen. Schon für das zu erneuernde Dach hat sich der Preis aufgrund der Verteuerung von Holz um ca. 2000 € erhöht.

Für unseren Umzug waren wir auf der Suche nach einem in Lakonien ansässigen griechischen Umzugsunternehmen, da diese - wie wir hofften - die Möglichkeit anbieten, Möbel für einige Wochen und Monate zwischenzulagern. Leider sind wir nicht fündig geworden, da die regionalen Unternehmen "nicht nach Europa" fahren, wie die Griechen sagen. So haben wir dann über eine Facebook-Gruppe ( "Leben in Griechenland - wir sprechen Deutsch und helfen einander" ) zunächst den Kontakt zu einem von Griechen betriebenen Umzugsunternehmen in München bekommen. Leider hat sich zunächst der Besichtigungstermin unentschuldigt um 6 Stunden verzögert, und nachdem wir das Angebot nicht wie zugesagt am nächsten Tag, sondern erst nach wiederholtem Anruf bei ihm dann 3 Tage später etwas diffus am Telefon gesagt bekommen haben ( und es war uns - wie sich später denn auch richtig herausstellte - zu teuer ). Ein weiteres über die genannte Facebook-Gruppe empfohlenes und in Norddeutschland ansässiges Unternehmen, das regelmäßig zwischen Schweden und Griechenland verkehrt, war dann absolut professionell: Kontakt am Telefon mit unseren Erklärungen was, wer, wann, wohin; seine Bitte um Fotos ( wir haben dann von jedem Raum etwa 1-minütige Videos gemacht mit den entsprechenden Erklärungen ), eine handgeschriebene Liste mit der vermutlichen Anzahl der notwendigen Kartons, und 5 Stunden später hatten wir das Festpreis-Angebot ( und deutlich unter dem ominösen Preis des Griechen ). Nun wird alles nach Lakonien gebracht, zwischengelagert wird es in dem Haus, das wir bis zur Fertigstellung unseres eigenen Hauses gemietet haben.

Der Umzug mit dem gerade genannten Unternehmen stellte sich dann als eine einzige Katastrophe dar: als fixer Termin für die "Anreise" des Umzugswagens zur Abholung war der 20. September ´21 um 9 Uhr vereinbar, und genannt wurde uns, dass das ganze Laden maximal 6 Stunden dauern würde. Die Anlieferung am Zielort wurde für etwa den 23. September seitens der Spedition benannt ( in Abhängigkeit von Fährverbindung, Pausenzeiten für die Fahrer etc. ). Diese Angaben waren für uns wichtig für unsere gesamte Reiseplanung mit 2 Autos und 2 Hunden.

Kurzum: nichts hat funktioniert ! Die Transporter kamen mit 11 Stunden Verspätung zum Abholort. Dort stellte sich heraus, dass mindestens ein weiterer Transporter notwendig ist, der dann allerdings erst eine Woche später kam und lud. Der bekam aber immer noch nicht alles auf seinem Auto unter, ......! ich will hier gar nicht weiter in die Details gehen. Jedenfalls haben wir für die restliche Abholung schließlich und endlich selbst noch ein anderes Unternehmen beauftragt, das auch super professionell und pünktlich geliefert hat ( Udo Palm Transporte, fährt regelmäßig Deutschland, Bulgarien, Griechenland ). Von der ersten Spedition ist die zweite Fuhre dann nach 6 Wochen im November angeliefert worden, allerdings fehlen einige Dinge wie Staubsauger und Tiefkühltruhe, die wir mittlerweile für uns auch "abgeschrieben" haben.  Wir haben allerdings noch im Oktober ´21 einen Anwalt eingeschaltet und prozessieren nun gegen "Jocke´s Fracht und Transport".

Fortsetzung folgt

Der Hauskauf-Prozess im Schnelldurchgang:

Hier findet ihr einige Informationen zum Thema Hauskauf in Griechenland. Falls ihr detailliertere und tiefergehende Hinweise haben möchtet, kommt bitte auf uns zu. Wir geben Euch gern all unsere Erfahrungen weiter.

  • suche dir ein geeignetes Haus in einer Gegend in Griechenland ( per Makler oder auch nicht ), die du bereits intensiv kennen gelernt hast
  • solltest du irgendwo ohne Makler etwas kaufen wollen, nimm dir zur Abwicklung lieber einen Makler oder Anwalt
  • suche die lieber etwas, was nicht direkt in Wassernähe ist, denn da könnte es laut werden im Sommer
    denk dran, dass ein Swimming-Pool unter "Luxus" fällt, und dementsprechend besteuert wird ( wie weit hast du es bis zum nächsten Strand ? Na also ! )
  • du brauchst eine griechische Steuernummer
  • beachte, dass der Kaufpreis nicht unbedingt den Wert der Immobilie darstellt. Den bestimmt eine Behörde und daraus errechnet sich die Grunderwerbsteuer
  • suche dir einen Notar und einen Accounter
  • lass dir von einheimischen Griechen oder von ortsansässigen Nicht-Griechen einen guten Baumeister und ein Architekturbüro empfehlen
  • regional etwas unterschiedlich betragen die Baukosten für einen Neubau ganz grob etwa 1.100 €/qm und für Umbau etwa 700 €/qm, darin enthalten sind dann allerdings bereits Materialien "für normale Ansprüche"
  • berücksichtige, dass zulassungspflichtige Baumaßnahmen erst nach dem Grundbucheintrag beantragt werden können, und der Zeitraum zwischen Antragstellung und Genehmigung mindestens 3 Monate beträgt
  • habe Geduld und genügend Zeit, bis das Haus fertig ist. Plane durchweg die doppelte Zeit aller Angaben


Fortsetzung folgt, Details im Text unten


Hier einige Empfehlungen für Partner, die uns bei der Renovierung / beim Umbau sehr zuverlässig geholfen haben ( Kontaktdaten bitte bei uns direkt erfragen ):

  • Architekturbüro Techniko Graphio Tsatsaronis in Molaio, Herr Yiannis Moutsatsos
  • Panagiotis Katsafanas A.E.E. in Athen, Herr Tasos Stathis ( Fußbodenheizung, inklusive Fußbodenkühlung !! )
  • Eco-Sol in Volos, Herr Vasilis Moulkas ( Photovoltaik-Anlagen )
  • Remax Ability in Sparta ( Maklerbüro ), Frau Panagiota Leríkou
  • Ioanna D. Kiouzepi ( Notarin in Molai )
  • Udo Palm Transporte ( Spedition )


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